Sonntag, 21. November 2010 20:03
Am 19. November wurde im Bonner Kunstverein eine Ausstellung „Rumpfflächen und Plündererbanden” eröffnet. Die Künstlerin Klara Liden wählte diesen Titel anscheinend als eine Anspielung auf die umliegende Landschaft und die Geschichte der Stadt Bonn…
Auch Klara Liden bezog (wie Carsten Höller im Hamburger Bahnhof in Berlin) Tiere in ihre Werke mit ein, z.B. in der Installation „Heating for Crows, 2008, wo sie einen Teil des Galerieraumes öffnete, so dass Tauben in die Galerie fliegen konnten. Das könnte in Bonn durchaus genauso funktionieren, denn im nahen Alten Friedhof gäbe es bestimmt ein paar gelangweilte Tauben, die für ein paar Körnchen als Aktionskünstler mitwirken würden?
In „Bodies of Society von 2006 drischt Klara Liden mit einer Eisenstange wie choreografiert auf ein Fahrrad ein.
„Endlich eine leidenschaftliche Rebellin, schwärmen Kuratoren und Kritiker. Stimmt, aber sie ist es nicht zum Selbstzweck, sondern weil sie darüber nachdenkt, wie die „Wiederaneignung der gebauten Umwelt” durch Kunst zu bewältigen ist” schreibt der Kultur -Spiegel im November.
Welch Worte!
Ich erinnere mich gerne an einen leidenschaftlichen, rebellischen kleinen Jungen, dessen Größtes es war, mit einem großen Hammer Gebrauchsgegenstände zu zertrümmern. Beim letzten Besuch brachten wir ihm zu seiner großen Freude unseren defekten Toaster, einen alten Aufziehwecker sowie eine kaputte Taschenlampe mit.
Die Eltern lächelten säuerlich, denn der Junge drosch sofort mit seinem Hammer begeistert auf die Mitbringsel ein, so ganz im Sinne von Wiederaneignung der gebauten Umwelt…
;D